Der Panzerfisch

Digitale Rekonstruktion

Animierte Skelett- und Weichteilrekonstruktion des ausgestorbenen Panzerfisches Dunkleosteus terrelli.

Interaktive Web-Anwendung

Interaktive 3D-Visualisierung von Aufbau und Funktionsweise des Kopf- und Rumpfpanzers.

Virtual-Reality Prototyp

Prototyp einer VR-basierten, interaktiven Infografik für Naturkundemuseen.

Digitale Lebendrekonstruktion

Mit etwa 6-8 Metern Länge war Dunkleosteus terrelli einer der größten Vertreter der inzwischen ausgestorbenen Familie der Panzerfische (lat. Placoderm). Er lebte vor ca. 360 Millionen Jahren, etwa zur gleichen Zeit wie die ersten bekannten Haie und Quastenflosser.

Als typischer Vertreter der Panzerfische war sein Kopf und Rump von massiven, ineinander verschachtelten Knochenplatten umgeben. Lediglich Überreste dieser Knochenplatten sind als Fossilien erhalten geblieben, von kleineren Verwandten wie dem Coccosteus gibt es jedoch auch fossilierte Weichteilabdrücke.

Während bei den meisten Panzerfische die Knochen des Kopf- und Rumpfpanzers eine unbewegliche, geschlossene Einheit bildeten, gehörte Dunkleosteus terrelli zur Gruppe der Arthrodira oder „Kopfgelenkler“, deren Schädelknochen durch ein bewegliches Scharniergelenk mit den Knochen des Rumpfes verbunden war.

Die hierdurch ermöglichten und von Philip S. L. Anderson und Mark W. Westneat in ihrer Arbeit „A biomechanical model of feeding mechanics for Dunkleosteus terrelli“ beschriebenen Bewegungsabläufe dienen als Basis meiner Knochenvisualisierung.

3D-Illustration: Rekonstruktion des prähistorischen Panzerfisches Dunkleosteus Terrelli (Placoderm)
3D-Illustration: Kopf des Dunkleosteus mit geöffnetem Maul, daneben unterschiedliche Farbvarianten für die Lebendrekonstruktion des Panzerfisches
3D-Illustration: Lebendrekonstruktion d. Dunkleosteus Terrelli mit gelblichem Bauch und goldgelben Akzenten an den Panzerplatten

Interaktive Web-Anwendung

Die anatomischen Besonderheiten und biomechanischen Funktionsweisen des Dunkleosteus terrelli dienten mir auch als Inspiration für diesen Prototypen einer interaktiven Infografik für Naturkundemuseen.

In der von mir konzipierten und umgesetzten Andwendung können Nutzer das Schädelskelett des Panzerfisches von allen Seiten betrachten, einzelne Knochenplatten auswählen, die Funktionsweise der Gelenke untersuchen und eine Fülle von zusätzliche Informationsebenen ein- und ausblenden.

So können Aspekte des sonst fest montierten Fossils spielerisch erkundet werden, die gewöhnlich nur Wissenschaftlern zugänglich sind.

Hierdurch erfahren Besucher nicht nur mehr über die ausgestellten Artefakte als es durch gewöhnliche Schautafeln oder Videoanimationen möglich ist, sondern sie bekommen auch ein tieferes Verständnis für die Arbeitsweise der Paläntologen.

Web-Prototyp starten

(die hier verlinkte Webanwendung ist ein Prototp. Sie ist für Desktop-PCs mit einer Auflösung von 1920×1080 konzipiert, ist aber nicht für Touchscreens optimiert und nicht auf allen Endgeräten und Browsern funktionsfähig.

Fotomontage: Drei geöffnete Laptops mit unterschiedlichen Ansichten eines Dunkleosteus-Schädels und diverser Interface-Elemente.
Fotomontage: Frauenhände bedienen die Panzerfisch-App auf einem riesigen tischförmigen Touchscreen.
Fotomontage: Schemenhafter Mensch bedient Touchscreen vor Dunkleosteus-Schädel im Musuem

Virtual-Reality für Naturkundemuseen

Interaktive 3D-Illustration: Panzerfisch-Schädel in Virtual-Reality-Umgebung

Quasi als nächster Evolutionsschritt nach der interaktiven Desktop-Anwendung arbeite ich zur Zeit an einer Virtual-Reality-Anwendung, die es dem Betrachter mithilfe eines VR-Headsets ermöglicht, ganz in die Visualisierung einzutauchen und auf eine beeindruckende und zugleich ungemein intuitive Art und Weise mit der Schädelrekonstruktion zu interagieren.

Im virtuellen Raum kann der Benutzer nun jeden einzelnen Knochen greifen und untersuchen, den kompletten Schädel wie ein Puzzle auseinandernehmen und schließlich den rekonstruierten Panzerfisch in seiner ganzen Pracht und in voller Bewegung bewundern.

Die Entdecker

Die Köpfe hinter dem Fisch
Illustration: Portrait eines Mannes mit dunklen Haaren und schwarzem Goatee (Jay Terrell)

Dr. John Strong Newberry

(1822 - 1892)

Nicht lange nach Terrells Entdeckung am Ufer des Lake Eerie bekam der 1822 geborene und am besten mit dem Begriff Universalgelehrter beschreibene Wissenschaftler John Strong Newberry die versteinerten Knochen zu sehen.

Der damals 45-jährige Professor für Geologie und Paläontologie war sofort fasziniert und veröffentlichte einige Jahre später (1874) schließlich ein Monograph über Dinichthys terrelli („Terrells Schrecklicher Fisch“) wie er den gewaltigen Panzerfisch damals taufte – ein Name welchen dieser für beinahe ein ganzes Jahrhundert behalten sollte.

Illustration: Portrait eines Mannes mit Schnauzbart und runder Brille (Dr. David Hosbrooke Dunkle) Aquarell

Jay Terrell

(1822-1904)

Im Jahr 1867 stieß der damals vierzigjährige Jay Terrell bei einer seiner regelmäßigen Wanderungen entlang des Ufers des Lake Eerie (USA) auf versteinerten Überreste eines bis dahin unbekannten Fisches.

Als begeisterter Amateurpaläontologe erkannte der hauptberfliche Hotelier aus dem nahen Ortschaft Sheffield Lake schnell, dass es sich bei den schwärzlichen Platten um einen einmaligen Fund handelte. Und so zeigte er die ungewöhnlichen Fossilien dem angesehenen Naturkundler Dr. John S. Newberry, der für das Ohio Geological Survey arbeitete und als Experte für prähistorische Fische galt.

Illustration: Portrait eines Mannes mit langem weißen Bart (Dr. John Strong Newberry)

Dr. David Hosbrook Dunkle

1911 - 1984

Viele Jahre nach Dr. Newberrys Erstbeschreibung widmete sich der angesehene Paläontologe Dr. David Hosbrook Dunkle den Panzerfischen.

Als Kurator des 1920 gegründeten Cleveland Museum of Natural History organisierte Dr. Dunkle diverse eigene Ausgrabungen, veröffentlichte eine Vielzahl von Arbeiten über die Panzerfische und wurde so zur Koryphäe unter den Paläoichthyologen. So ist zu erklären, warum der französische Paläontologe Jean-Pierre Lehman in dessen Arbeit aus dem Jahr 1956 als neuen Namenspatron für den damals noch Dinichthys genannten Fisch auswählte: Dunkleosteus – „Dunkles Knochen“.

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